gemeinsamaufdiestrecke Osterlauf: Bei der 70. Auflage gibt es erstmals Special-Olympics-Wertungen für Sportler mit geistiger Behinderung. Inklusion ist auch bei der Siegerehrung angesagt

Paderborn. Beim Osterlauf 2008 hatte es ein gesondertes Special-Olympics-Rennen gegeben. Damals blieben die 107 Läuferinnen und Läufer mit geistiger Behinderung jedoch unter sich.

Wenn am nächsten Samstag, 26. März, die Startschüsse beim 70. Paderborner Osterlauf ertönen, werden wohl erneut mehr als 100 Ausdauer-Asse mit geistiger Behinderung dabei sein. Diesmal aber sind sie mittendrin – sowohl bei den Rennen als auch bei der Siegerehrung. Denn erstmals wird es in den Hauptläufen eine Special- Olympics-Wertung geben. Das Motto lautet hierbei „Gemeinsam läuft’s besser“. Exakt so heißt auch ein bundesweites Laufprojekt von „Special Olympics Deutschland“, das Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Behinderung zum gemeinsamen Laufen animieren soll. Der Plan geht auf: Gut 1.000 Aktive sind in den so genannten „Unified Laufgruppen“ schon mit dabei. Auch im Kreis Paderborn hat sich das Projekt etabliert. So gehen beispielsweise geistig behinderte Sportler aus Wohnheimen in Schloß Neuhaus und Salzkotten gemeinsam mit Nicht-Behinderten auf die Piste–obnun beim Training oder auch bei Volksläufen. NRW-Landeskoordinator ist hierbei Michael Tack, zugleich Erfolgscoach aus der Behindertensportabteilung der TuRa Elsen. Und natürlich sind auch Ausdauer-Asse der TuRa beim Osterlauf mit von der Partie. Beispielsweise Robert Schulte, der bereits seinen fünften Osterlauf in Angriff nimmt. „Das macht einfach Spaß“, sagt der TuRa-Leichtathlet, der schon zahlreiche Medaillen bei Special- Olympics-Wettbewerben geholt hat. Derzeit bereitet er sich unter anderem auf die Nationalen Spiele, die im Juni in Hannover steigen, vor. Trainiert wird allwöchentlich mit der Leichtathletikgruppe der TuRa Elsen im Paderborner Ahorn-Sportpark. „Ein spezielles Osterlauf-Training machen wir dabei nicht. Aber der Ausdauer-Aspekt spielt bei uns immer eine Rolle. So geht es stets zunächst auf eine Zwei- Kilometer-Runde“, erläutert Sören Beilfuß, der die Gruppe zusammen mit seiner Schwester Maike coacht. Bei der jüngsten Trainingseinheit erhielten die Elsener Athleten Besuch von einigen Hobbysportlern des Unternehmens dSpace. Die Paderborner Firma sponsort die Special-Olympics-Osterlauf- Wertungen. Und einige Läuferinnen und Läufer des Unternehmens werden die behinderten Sportler am Karsamstag auf der Strecke begleiten. „Das ist eine richtig schöne Sache“, sagt dSpace- Marketingdirektor Bernd Schäfers-Maiwald, der beim gemeinsamen Training ganz schön Gas geben musste. Gerade Robert Schulte und sein TuRa-Teamkollege Steffen Rammert drückten auf der Jogging-Runde auf die Tube. „Sie sind unsere Ausdauer-Asse“, erklärt Sören Beilfuß. Und vielleicht stehen Schulte und Co. ja am Karsamstag auf dem Treppchen, wenn die Sieger der Special-Olympics-Wertungen geehrt werden. Auch hier wird der integrative Gedanke mit Leben gefüllt, denn die Special-Olympics-Asse werden gemeinsam mit den Gewinnern der Hauptläufe ausgezeichnet. „Das ist natürlich ein absolutes Highlight, wenn sie vor Hunderten von Zuschauern zusammen mit Topathleten auf dem Podest stehen“, betont Michael Tack, der nicht über mangelnde Resonanz klagen muss. So liegen dem Landeskoordinator für den Osterlauf bereits mehr als 140 Anmeldungen vor.

Von Frank Beineke, Foto: Marc Köppelmann

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