imzeichenderinklusion Der Paderborner Osterlauf setzt zum 70. Geburtstag ein positives Signal

Alleine Sport machen kann ziemlich demotivierend sein. Daher setzen die Organisatoren des Paderborner Osterlaufs zum 70. Geburtstag an Karsamstag, 26. März, ein besonderes Zeichen für die Inklusion und integrieren eine Special-Olympics-Wertung in den ältesten Straßenlauf Deutschlands. Die steht unter dem Motto »Gemeinsam läuft’s besser« und heißt »Special-Olympics-Lauf«.

Es handelt sich aber nicht um einen eigenen Lauf, sondern die Teilnehmer mit einer Behinderung können an den Strecken 5 Kilometer, Nordic-Walking (5 Kilometer), 10 Kilometer und Halbmarathon teilnehmen. Durch den gemeinsamen Start mit allen anderen Läufern wird dem Inklusionsgedanken Rechnung getragen. In jedem Lauf gibt es für Starter mit geistiger Behinderung eine eigene Wertung. Im Anschluss an den jeweiligen Wettbewerb gibt es für die Erstplatzierten (Platz eins bis drei) eine Siegerehrung. Die Laufpartner können wählen: mit Chip fällt eine Startgebühr an, ohne Chip entfällt diese. Für den Special-Olympics-Lauf entfällt eine andere Disziplin. »Wir haben lange Diskussionen geführt, wie und ob es mit dem bisherigen Handbike-Race weitergehen soll. Im vergangenen Jahr hatten wir 15 Anmeldungen, aber letztlich nur acht Starter. So war es auch für die Sportler kein Wettbewerb mehr und mit unnötig großem Aufwand verbunden. Daher mussten wir die Entscheidung treffen, mit dem Handbike-Race aufzuhören. Es machte keinen Sinn mehr«, erklärt Osterlauf-Geschäftsführer Christian Stork. Der freut sich umso mehr über die Neuerung. »Wir haben das Handbike-Race hinter uns gelassen und blicken optimistisch nach vorn. 2008 waren die Special-Olympics schon mal in den Osterlauf integriert, da waren es 100 Teilnehmer mit geistiger Behinderung. Diese Zahl peilen wir diesmal auch an«, sagt Stork. Michael Tack, Projektkoordinator der Special-Olympics-Laufgruppen in Nordrhein Westfalen, ist zuversichtlich, dass dies gerade beim Osterlauf kein Problem darstellt: »In Deutschland werden die Special-Olympics oft noch mit den Paralympics verwechselt. Nicht aber in Paderborn, wo unsere Wettbewerbe schon sehr bekannt sind. Wir sind die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung und bieten ihnen die Möglichkeit an Wettbewerben teilzunehmen«, erklärt er. Ein wichtiger Aspekt sei, dass die Erstplatzierten dieser Disziplin wie die internationalen Top-Läufer geehrt werden. »Dass auch diese Siegerehrung zusammen mit den Stars auf der Bühne stattfindet, wird für die Teilnehmer ein besonderer Moment und sicherlich das sportliche Ereignis des Jahres werden«, sagt Bernd Schäfers-Maiwald vom Special-Olympics-Lauf-Sponsor D-Space, der Sportlich vorangeht und beim Lauf über die 5 Kilometer eine Gruppe von Behinderten anführen wird. Auch Ulrich Fischer vom Goldsponsor Eon freut sich auf die 70. Auflage, auch wenn er selbst »noch nicht in Laufstimmung« sei. »Der Osterlauf liegt überfallartig vor uns. Daher habe ich großen Respekt davor, wie weit die Organisatoren in ihren Planungen schon sind. Der Osterlauf hat es verdient, in den Blickpunkt zu rücken, die Atmosphäre ist für diese Region einmalig«, meint er. Zum runden Geburtstag gibt es für jeden 70. Teilnehmer, der sich anmeldet, eine kleine Überraschung. Zudem wird ein Jubiläumsvideo präsentiert. Ein Höhepunkt für die Osterlauf-Organisatoren ist die German-Road-Races- Tagung, die am letzten November-Wochenende als würdiger Abschluss der Feierlichkeiten in Paderborn ausgerichtet wird. Jetzt haben aber die Vorbereitungen auf die 70. Auflage Priorität. Bewährt hätten sich die Neuerungen des Vorjahres, die auch diesmal so ausgeführt werden. Die Nachversorgung der Läufer findet somit wieder auf den Paderwiesen statt, die Bambiniläufe starten erneut auf dem Maspernplatz.

Foto/Text: Matthias Wippermann, WESTFÄLISCHES VOLKSBLATT

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