Der Albatros ehrt TuRa Sportler


Der ehemalige Weltklasseschwimmer Michael Groß besuchte zum wiederholten Male die Special Olympics und wie schon die Male zuvor, war der mehrmalige Olympiasieger nicht nur von der Stimmung in der Schwimmhalle begeistert, sondern auch von der Freude der Sportler – ob man nun Gold gewinnt oder Vierter wird, ist nebensächlich, denn der Spaß am Wettkampf und die Freude über die eigene Leistung überwiegt. Bei Michael Schmidt und Robert Schulte war die Freude gleich doppelt groß, denn die Schwimmer der TuRa Elsen hatten eine klasse Leistung gebracht und wurden dafür von Michael Groß höchstpersönlich mit Medaillen geehrt.
Die Eröffnungsfeier der Special Olympics in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle war der erste Höhepunkt für 2700 Sportler, deren 800 Betreuer/Trainer und für mehr als 1000 Volunteers. Ein besonderer Augenblick für alle ist jedes Mal aufs Neue das Entzünden des olympischen Feuers. Dass einem Sportler der TuRa Elsen diese Ehre zu Teil werden würde, hatte sich Matthias Brumby im Vorfeld gewünscht. Schon die guten Kontakte zum ZDF-Moderator Wolf-Dieter Poschmann hatten dafür gesorgt, dass dieser die Moderation der Eröffnungsfeier kostenlos übernahm. Der Wunsch blieb unerfüllt, Mike Roth (Aktivensprecher) entzündete gemeinsam mit der Rodel Olympiasiegerin Silke Kraushaar das olympische Feuer. Dies blieb jedoch der einzige Wehmutstropfen während der Wettkämpfe. Die Betreuer Michael Tack, Matthias Brumby und Christian Schulze waren sich einig darin, dass dieses die bisher besten Spiele waren: perfekt organisierte Wettkämpfe, sehr gute Verpflegung und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm – und das Zuschauerinteresse war ebenfalls erfreulich hoch. Das Urteil der drei Betreuer darf man ohne weiteres übernehmen, da sie bei allen fünf Teilnahmen der TuRa Elsen bei Special Olympics als Betreuer aktiv waren.
Der Tagesplan für die 16 Sportler war straff organisiert. So standen neben jeweils zwei Einzelstarts und einem Staffelstart auch kulturelle Besuche in Deutschlands Hauptstadt auf dem Programm. Wenn man schon mal in Berlin zu Gast ist, möchte man schließlich auch mehr sehen als nur die Wettkampfstätten. Nach den Wettkämpfen schaute man sich das Brandenburger Tor und noch weitere Sehenswürdigkeiten an und erklomm die Kuppel des Reichstages. Um möglichst kurze Wege zu haben, hatte man extra ein Hotel in Berlin-Mitte gebucht.
Acht Sportler starteten in der Leichtathletik wie auch im Schwimmen. Special Olympics Wettkämpfe sind etwas anders aufgebaut als Wettkämpfe für normale Sportler, auch wenn das Regelwerk des jeweiligen Fachverbands gilt. Die Sportler werden in leistungshomogene Gruppen eingeteilt, wobei die Behinderung dabei keine Rolle spielt. Im Schwimmen oder in der Leichtathletik gibt es Vorläufe, in die die Sportler nach der von den Trainern optimistisch gemeldeten Zeiten eingeteilt werden. In den Vorläufen ist es dann auch häufig so, dass sich die Sportler deutlich zu den gemeldeten Zeiten hin verbessern, was an mehreren Gründen liegt: sie haben sich durchs Training verbessert, starten gegen unbekannte Sportler, sind dadurch unheimlich motiviert und werden von den Zuschauern angefeuert. Nach den Vorläufen werden die Sportler erneut in leistungshomogene Gruppen eingeteilt. Die Zeiten und Weiten in den Endläufen liegen in einer Gruppe nicht weiter als 15% auseinander, weshalb die Endläufe immer sehr spannend sind und der Ausgang sehr eng ist. Jeder einzelne Lauf bekommt Gold – Silber – Bronze, die weiteren Platzierten werden mit Kupfermedaillen geehrt.
Der erfolgreichste Sportler bei diesen Spielen war Daniel Lobbenmeier aus dem Schwimmteam. Er sicherte sich über 100m und 50m Brust jeweils Gold in persönlicher Bestzeit. „Ich bin einfach so schnell geschwommen wie ich konnte!“ erzählte Daniel nach dem Wettkampf begeistert, was will man als Trainer mehr? Begeistert war das Schwimm-Trainerteam nicht nur seinem Doppelgold, sondern auch von ihren anderen Schützlingen. Obwohl Sabine Köster viel langsamer als gewohnt schwamm, sicherte sie sich die Goldmedaille über 25m Freistil. Auch Maria Bock schöpfte ihr Potential nicht voll aus und war langsamer unterwegs als man es von ihr kennt, sodass es am Ende nur zu zwei fünften Plätzen reichte. Die anderen Sportler waren ebenfalls nicht so schnell wie gewohnt, trotzdem sicherte sich Robert Schulte jeweils Silber über 50m und 100m Freistil. Markus Kürpick, der gerade sein Freiwilliges Soziales Jahr beim Stadtsportverband Paderborn e.V. absolviert, hatte eine plausible Erklärung für die durchwachsenen Schwimmzeiten. Da das Alisobad in Elsen acht Wochen lang umgebaut wurde, konnte nur noch zweimal vor den Wettkämpfen trainiert werden.
Nichtsdestotrotz waren alle begeistert, besonders jedoch von der Schwimmhalle, dem Europasportpark, die für Bewerbung der Olympischen Spiele 2000 gebaut wurde und wo nun Leistungssportler trainieren und Welt- und Europameisterschaften ausgetragen werden.Stephanie Kremliczek wusste zu berichten, dass die Stimmung in Berlin immer super ist, sie war sie schon bei den ersten Special Olympics 2000 in Berlin dabei. Diesmal schwamm sie zwar zweimal persönliche Bestleistung („Ich habe auch viel im Urlaub trainiert!“), aber leider beide Male mit Platz 4 knapp am Treppchen vorbei. Melanie Hilse, 2004 in Hamburg noch glückliche Goldmedaillengewinnerin in der Leichathletik, versuchte sich diesmal im Schwimmen und kündigte an „beim nächsten Mal laufe ich wieder, da hab ich letztes Mal gewonnen.“
Die Leichtathleten freuten sich zum einen über das schöne sonnige Wetter, zum anderen über viele persönliche Bestzeiten, die allerdings nicht immer für das Treppchen reichten. „Für mich als Trainer ist es viel schöner, wenn sich einer der Sportler im Wettkampf verbessern kann. Wenn dann noch eine Topplatzierung dabei herausspringt, ist das nur das i-Tüpfelchen“ erklärte Michael Tack. So wie bei Kathrin Thorwesten, in Hamburg mit zweimal Silber und einmal Bronze reich dekoriert, die sich in den zwei Jahren zwar enorm in Sprung und Lauf verbessert hat und auch in diesem Jahr ihr bestes gab. Im 100m Lauf steigerte sie ihre Zeit um 5 sec, was in ihrer Riege jedoch nur Platz 5 bedeutete. Im Weitsprung sprang sie gleich 62cm weiter, allerdings ein paar Zentimeter an Bronze vorbei. „Trotzdem war es wieder super und ich würde gerne noch mal mitfahren und beim nächsten stehe ich auch wieder auf dem Podest“, sagte Kathrin. Carsten Beilfuss sicherte sich Gold über 100m, bei Francesca Maggio reichte es im Weitsprung und über 100m zu zweimal Bronze. „Manchmal war es schwer den anderen zu erklären, dass sie sich zwar verbessert haben, aber es leider nur für Platz Vier, Fünf, Sechs oder auch nur für Platz Acht gereicht hat. Da ist natürlich die ein oder andere Träne gekullert“ merkte Matthias Brumby an. Gemeinsam mit Carsten Beilfuss konnte Brumby dem ZDF aber erzählen, dass es für vier TuRa’ner nicht der letzte Wettkampf in diesem Jahr gewesen ist. Im Februar wurden vier Athleten und ein Trainer der TuRa Elsen von Special Olympics Deutschland ausgewählt und zu den ersten Special Olympics European Youth Games in Rom eingeladen. So waren die Berliner Spiele für Stefanie Bruns, Francesca Maggio und Carsten Beilfuss eine optimale Vorbereitung für die in zwei Wochen beginnenden Spiele in der ewigen Stadt. Michael Tack wird erneut als Trainer mitfahren, hat er sich doch bei vielen internationalen Wettkämpfen bereits bestens bewährt und im Special Olympics Deutschland Büro in Berlin weiß man, dass in Paderborn sowohl gut trainiert als auch gute und vorbildliche  Arbeit für die Bewegung Special Olympics geleistet wird.

Die Platzierungen im einzelnen

Team Schwimmen
Maria Bock                  _ 25m Freistil   Platz 5   50m Freistil   Platz 5                 
Melanie Hilse               _ 25m Freistil   Platz 4   50m Freistil   Platz 8
Stephanie Kremliczek  _ 25m Freistil   Platz 6   50m Freistil   Platz 4
Sabine Köster               _ 25m Freistil   Gold       50m Freistil   Platz 5

Daniel Lobbenmeier         50m Brust     Gold      100m Brust   Gold
Mario Rudolphi                   25m Rücken  Platz 5   50m Rücken  Platz 7
Michael Schmidt                 50m Freistil   Platz 6   100m Freistil Platz 2
Robert Schulte                    50m Freistil   Silber     100m Freistil Platz 5

Team Leichtathletik
Natascha Boldt                  100m Lauf    Platz 8    Weitsprung   Platz 8
Stefanie Bruns                   100m Lauf    Platz 8    Kugelstoßen  Platz 8
Francesca Maggio            100m Lauf    Bronze    Weitsprung   Bronze
Kathrin Thorwesten          100m Lauf    Platz 5    Weitsprung   Platz 4       
Staffel Frauen                     Silber

Carsten Beilfuss                100m Lauf    Gold       Weitsprung   Bronze
Richard Happe                   100m Lauf    Platz 7    Kugelstoßen  Platz 5
Andreas Köllner                 100m Lauf    Platz 5    Kugelstoßen  Platz 4
Wolfgang Kroll                   100m Lauf    Platz 4    Weitsprung   Platz 4
Staffel Männer                     Platz 6

 

 

SPECIAL OLYMPICS: 200 behinderte Schwimmer zeigen in der Schwimmoper in Paderborn tolle Leistung

„Das war ganz schön aufregend.“ Carola Nicklisch ist mächtig stolz und pustet kräftig durch. Den aufregendsten Part hat sie hinter sich. Den olympischen Eid. Zusammen mit Siebenkämpferin Claudia Tonn sprach die 37-jährige Sportlerin von der TuRa Elsen die Sätze, die für rund 200 geistig behinderten Aktiven am Wochenende in der Schwimmoper das Leitmotiv waren.

„Toll, hier mit dabei zu sein“, sagt die Schwimmerin, die in den Schlosswerkstätten arbeitet, bei den dritten Paderborner Special Olympics über die Brust-Strecken an den Start geht und bei den World Games 2003 in Dublin sogar schon zweimal Gold holte – allerdings in der Leichtathletik. Von Kindesbeinen an liebt sie aber auch das nasse Element und trainiert das ganze Jahr über regelmäßig für ihren Sport.
Vor dem Eid standen Einmarsch der Athleten, vertreten von 16 Schilderträgern der Vereine aus ganz Deutschland – fünf weitere mussten wegen Schnee und Glatteis absagen –, und das Hissen der Special-Olympics-Flagge, die die Fahnenträger Maria Bock, Stephanie Kremliczek, Anna Rammert, Michael Schmidt, Thorsten Thiele und Daniel Lobbemeier herein getragen hatten. Beim Entzünden der olympischen Fackel hatte ein anderer TuRa-Schwimmer –insgesamt waren 28 am Start – seinen großen Auftritt: Karsten Beilfuß brachte die Flamme zusammen mit Claudia Tonn in die Schwimmhalle.
Schon vor dem ersten Wettkampf wurde gefeiert, getanzt, geklatscht. Ein Schwimmfest mit besonders fröhlicher, ausgelassener Stimmung, bei der nicht Zeiten und Rekorde im Vordergrund standen, sondern das Engagement, die Motivation und die persönliche Leistung eines jeden Teilnehmers. „Spannung, Ehrgeiz, Anstrengung, Stolz, Teamgeist und hinterher Muskelkater“, so fasste dies Schirmherrin Ute Berg (MdB) zusammen und ergänzte: „Sport ist lebensbejahend und gesundheitsfördernd, hat integrative Funktion. Und Behindertensport ist ein notwendiges Angebot in einer modernen Gesellschaft.“
50 und 21 Meter Brust oder Freistil, zudem die Staffel – nicht nur die Sportler waren bestens aufgelegt: „Vor Publikum auf Bahnen zu schwimmen, das motiviert ungemein“, weiß Trainer Gunnar Brand von der TuRa. „Die behinderten Sportler stehen dabei im Mittelpunkt, gewinnen Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.“
Auch das Organisationsteam vom Verein TuRa Elsen sorgte in Zusammenarbeit mit dem Stadtsportverband, dem 1. Paderborner Schwimmverein, der DLRG, den Schlosswerkstätten sowie Schülern des Reismann Gymnasiums und des Theodorianums für einen reibungslosen Ablauf. Über 100 Helfer waren im Einsatz. So konnten die Vorsitzenden des Stadtsportverbandes Paderborn Eva Kremliczek und Matthias Brumby gestern Nachmittag feststellen: „Wir sind super-zufrieden, haben auch von den Vereinen durchweg positive Rückmeldungen bekommen.“ Matthias Brumby: „Es war eine gelungene Veranstaltung.“


Die vierte Ausgabe der National Games stellte alle bisherigen Spiele in den Schatten: über 3500 Sportler gaben mutig Ihr Bestes.

21 Sportler der TuRa konnten den "Virus" Special Olympics auch in Hamburg verbreiten, und "infizierten" sogar das Präsidium. Besonders für die neun Sportler, die zum ersten mal an den National Games teilnahmen, war die stimmungsvolle Eröffnungsfeier in der ColorLine Arena ein Höhepunkt. Dies sollte für Melanie Hilse nicht das einzige Highlight sein, denn nach ihrer Goldmedaille beim Schlagball flossen die Freudentränen in Strömen.
21 Medaillen wurden in den Disziplinen Tischtennis, Leichtathletik und Schwimmen gewonnen. Kathrin Thorwesten fand die Spiele "einfach total aufregend", denn sie gewann bei ihrer ersten Teilnahme gleich zwei Silber- und eine Bronzemedaille.

 



Maria Bock, Sabine Köster, Carola Nicklisch und Headcoach Michael Tack vertraten in der 267 köpfigen deutschen Delegation die Farben der TuRa Elsen. In 13 Disziplinen gaben über 7000 Sportler „mutig Ihr Bestes!“


Der mitgereiste Trainer Gunnar Brand war überwältigt von der Begeisterung, der Gastfreundschaft und von dem selbstverständlichen Umgang der Iren mit den geistig behinderten Sportlern.

So durften die Paderborner bei allen Starts neue persönliche Bestleistungen feiern, die 3x vergoldet, 1x versilbert und 2x mal mit Bronze belohnt wurden. Diese Weltspiele, da sind sich alle Teilnehmer einig, werden wohl nie vergessen werden!

 



Einjährige Vorbereitungszeit vom Förderverein Special Olympics Paderborn e.V.
hat sich gelohnt

Ein voller Erfolg waren die NRW Special Olympics im Schwimmen für geistig behinderte Sportler, welche am 9./10. November 2002 in Paderborn stattfanden und an denen 215 Athleten aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Berlin teilnahmen.
„Das Special-Olympics-Virus hat uns gefasst und seitdem kommen wir nicht mehr davon los“, konstatierte Eva Kremliczek, Vorsitzende des Paderborner Stadtsportverbandes, in ihrer Eröffnungsrede. Die Eröffnungsfeier in der Schwimmoper weckte bei den Athleten und den Zuschauern, darunter zahlreiche Ehrengäste wie die Schirmherrin Renate Nixdorf, Altbürgermeister Willi Lüke und Landrat Dr. Rudolf Wansleben, wahre Olympiagefühle. Der Einmarsch der 28 teilnehmenden Vereine, das Hissen der Olympic-Fahne, das Sprechen des olympischen Eides durch Schwimmstar Christian Keller sowie das Entfachen des olympischen Feuers bildeten einen stimmungsvollen Auftakt für die 2-tägigen Schwimmspiele.
Die Grundlage für die gelungene Durchführung der Veranstaltung war eine insgesamt vorbildliche Vorbereitung. Dem zehnköpfigen Organisationsteam war es gelungen, die Arbeit der sechs ausrichtenden Vereine perfekt zu koordinieren: Tura Elsen, Stadtsportverband Paderborn, Paderborner Schwimmverein, DLRG Ortsgruppe Paderborn, Förderverein Special Olympics Paderborn e.V. und die Schlosswerkstätten.


3. Special Olympics National Games 2002, Frankfurt

Die Spiele in Frankfurt brechen alle Rekorde, über 2700 Sportler gehen an den Start, auch das Team der TuRa trägt mit 23 Sportlern dazu bei.

„Ich habe noch nie soviel Lebensfreude erlebt. Hier ist der Geist, den man bei Olympischen Spielen eigentlich sucht, aber selten findet. Hier ist dabei sein wirklich alles.“ sagte der Albatros, Michael Groß. Die TuRaner kehrten wieder einmal mit viel Edelmetall dekoriert nach Hause. „Die Atmosphäre war super. Wir haben uns alle gegenseitig angefeuert.“ Zeigte sich Special Olympics-Debütant Andreas Stieren begeistert.


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