Nach den Erlebnissen in Berlin will Special-Olympionike Steffen Rammert auch zu den Worldgames 2027

 

Berlin/Paderborn (AK). Das wird Steffen Rammert nach eigenem Bekunden nie vergessen. Zwar ohne die erhoffte Medaille, aber dennoch positiv überwältigt von den Eindrücken kehrte der Leichtathlet (Weitsprung, Sprint, Sprint-Staffel) am Montag (3. Juli) aus Berlin nach Paderborn zurück. Rammert war als einziger Sportler der TuRa Elsen Teil der deutschen Delegation bei den Worldgames von Special-Olympics-International, die vergangene Woche erstmals auf deutschem Boden stattfanden.

Zum Empfang am Paderborner Hauptbahnhof hatten seine Eltern, Mitbewohner und Freunde die Deutschlandfahne mitgebracht. „Das war sehr emotional“, berichtet der 32-Jährige. Rammerts sportlichen Bilanz von Berlin: Rang sechs im Weitsprung (2,94 Meter), Rang sechs auch im Sprint über 100 Meter und Rang sieben mit der 4×100-Meter-Staffel. Den Lauf über die 100-Meter-Distanz kommentiert er so: „Ich war in leistungsstarken Gruppen und bin mit meinem Lauf und Platz sechs sehr zufrieden.“ Michael Tack, langjähriges Mitglied des Fördervereins Special-Olympics Paderborn und in Berlin Koordinator der mehr als 200 Volunteers aus der ganzen Welt bei den Leichtathletik-Wettbewerben, ergänzt: „Steffen hat einen super Lauf hingelegt und in der Zeit von 15,90 Sekunden einen hervorragenden 6. Platz belegt. Im Weitsprung traf er bei strömenden Regen leider dreimal mal den Balken nicht und verschenkte jeweils viel Weite. Steffen war trotzdem gut drauf und hat es genossen, dabei zu sein.“

Neben den eigenen Wettbewerben lieferten besonders das unvergleichliche Miteinander der 7.000 Athleten und insgesamt mehr als 20.000 Volunteers bei den Spielen sowie die Eröffnungsveranstaltung mit 50.000 Menschen im Berliner Olympia-Stadion bleibende Gänsehautmomente. Rammert traf auch mit der deutschen Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler zusammen. Und er machte während der Veranstaltungswoche auch noch bundesweit Schlagzeilen: Als Auserwählter zur Teilnahme an der Unified-Experience-Staffel (4x100-Meter mit jeweils zwei Special-Olympics-Athleten und zwei Prominenten) lief er gegen die amerikanische Weitsprung-Legende Bob Beamon. Das Foto der Staffel, das Rammert neben Beamon zeigt, machte in der Republik die Runde. „Ich wusste zunächst gar nicht, gegen wen ich gelaufen bin“, so Rammert, „bis ich es von meiner Trainerin erfahren habe, das war sehr aufregend.“

Aufregend war für ihn auch Abschlussfeier mit der deutschen Delegation und allen anderen Teilnehmer-Nationen am Brandenburger Tor, die er sich am Tag nach der Rückkehr zuhause mehr als einmal auch am TV ansah. Der Grund: Ein Freund erzählte ihm, dass er ihn während der Fernsehübertragung gesehen habe. Die bewegten Bilder davon helfen ihm auch gegen die nach Hause mitgebrachte Portion Traurigkeit, „weil es in Berlin mit den anderen Team so schön war“, wie er erklärt, „ich hoffe, dass ich 2027 bei den nächsten Weltspielen wieder mitmachen darf und bin sehr motiviert, mich bei den kommenden nationalen Special-Olympics zu qualifizieren.“

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